Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
"Logik der Architekturen des Wissens"

5.11. Kreislauf: Einfluss der Hierarchien auf das IST und die Gegenwart.

Es geht um die Einflüsse der Hierarchien auf das IST und die (gestaltbare) Gegenwart.

Hierarchien können ihre Funktionen nur wahrnehmen, wenn sie:

1. vorhanden sind,
2. auf die Einflüsse ausgerichtet sind,
3. für die Einflüsse geeignet sind,
4. über ausreichende Kapazitäten verfügen,
5. den Ausgleich zwischen dem Gleichzeitigen schaffen,
6. einfach durch ihr Vorhandensein wirken (können, dürfen, müssen),
7. die Einflüsse und Impulse auffangen,
8. Stand halten,
9. die Einflüsse ungefiltert durchlassen (zulassen),
10. nicht im Wege stehen,
11. "wissen", was sie zu tun haben,

Hierarchien funktionieren durch ihre Existenz. Werden Hierarchien vermisst oder sind sie nicht funktionsfähig, werden sie (ab sofort!) durch Annahmen ersetzt, wie sie aussehen und funktionieren würden, wenn es sie denn gäbe.

Es geht um z.B.:

1. das Begreifen,
2. das Verständnis,
3. das Sammeln,
4. die Bindungen,
5. die Sortierungen,
6. die Rahmen,
7. die Bedingungen und Voraussetzungen,
8. die Bevorzugungen,
9. die Festlegungen,
10. die Verallgemeinerungen (Generalisierungen).

Es geht um Verdichtungen zu z.B.:

1. Signalen,
2. Markierungen,
3. Leitlinien,
4. Weisungen, (Festlegungen von Verbindlichkeit)
5. Empfehlungen,
6. Warnungen,
7. Begriffen, (Erklärungen),
8. Hilfen, (Auslegungshilfen, Anwendungshilfen, Übergangshilfen, Übertragungshilfen),
9. Vorbestimmungen,
10. Tabus (Ideale, Idole).

Es geht um z.B.:

1. neutralisieren (aufheben, wirkungslos machen),
2. umdeuten,
3. einlagern (konservieren),
4. speichern,
5. ordnen,
6. wiederfinden (können),
7. vergessen,
8. lernen,
9. gestalten,
10. benennen.

Das IST wechselt stetig, ständig, plötzlich und "nie". Das IST wandelt sich stetig. Es wiederholt sich nie. Was im einen Moment gültig ist, kann im anderen ins Gegenteil kippen.